Seitdem Insider mit ihrem Wissen über die Franchise-Manieren des Subway-Konzerns an die Öffentlichkeit getreten sind, bekommt die weiße Weste der angesagten amerikanischen Fastfood-Kette immer größere und hässlichere Flecken. Reine Profitgier scheint den Megakonzern dazu zu veranlassen, seinen Partnern finanzielle Fesseln anzulegen und sogar in den Ruin zu treiben. Und Franchisenehmer lassen sich offensichtlich auf unrealistische Vereinbarungen ein, um ihren Traum von der Selbständigkeit in einem, zumindest bei Kunden favorisierten Unternehmen zu realisieren.
In aller Welt strömen tagtäglich unzählige Kunden in die bunt gestylten Läden mit dem ansprechenden Design, um aus den vielen Zutaten ihr Wunschsandwich zusammenstellen zu lassen. Frischer Salat, Tomaten, Gurken und andere Leckereien lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Personal wirkt freundlich und hilfsbereit und ist bestrebt, die kulinarischen Wünsche seiner Kunden bestmöglich zu erfüllen. Hinter den Kulissen sieht es jedoch längst nicht mehr so harmonisch aus, denn Insider berichten von haarsträubenden Verträgen, aufgrund derer viele Ladenbetreiber bereits in den Ruin getrieben wurden.
Per Pleitegeier in das Subway-Nirwana
Obschon lt. Aussage eines Kölner Marktforschungsinstitutes das Image des Subway-Konzerns aus Sicht der Kunden wesentlich positiver beurteilt wird als das der Konkurrenten McDonalds und Burger King, herrschen aufseiten der Betreiber manchmal katastrophale finanzielle Notstände. Denn, um eine Subway-Filiale überhaupt in Schwung bringen zu können, muss kräftig investiert werden. So liegt der Preis allein für das erforderliche und von Subway strikt vorgeschriebene Inventar bei mehr als 100.000 Euro. Hinzu kommt, dass nicht nur die Standortanalysen für neue Läden oft mangelhaft sind, sondern der neue Betreiber auch keinen Anspruch auf einen sogenannten „Gebietsschutz“ geltend machen kann. Dies führt dazu, dass auch in unmittelbarer Nähe theoretisch noch weitere Subway-Läden eröffnet werden könnten. Zusätzlich zu den Inventarkosten kassiert Subway horrende Gebühren: So verlangt man 10.000 Euro für eine sogenannte Erstlizenz und erhebt weitere Abgaben in Höhe von 12,5% des Nettoumsatzes, unabhängig davon, welchen Kundenzuspruch die Filiale erlebt.
Das amerikanische Sandwich gegen die deutsche Rechtsprechung
Wer sich auf einen Franchise-Vertrag mit dem Multikonzern einlässt, sollte sich auf jeden Fall vorab gut über seinen Vertragspartner und die eigenen Rechte und Pflichten informieren, aber auch darüber, welche Möglichkeiten man im Falle eines Scheiterns hat. Denn offiziell werden solche Missstände in den USA nach Liechtensteiner Recht verhandelt – statt vor deutschen Gerichten. Mittlerweile hat der Tumult um die fragwürdigen Lizenzverträge aber ein so großes öffentliches Interesse hervorgerufen, dass sich nicht nur die Presse, sondern auch die Oberlandesgerichte damit beschäftigen und der Ansicht sind, diese Verträge seien nicht rechtsgültig. Unbeeindruckt von diesen Diskussionen ist der Subway-Konzern weiterhin aktiv auf der Suche nach willigen Franchisenehmern, die frohen Mutes investieren, um anschließend fast rund um die Uhr zu arbeiten und den Pleitegeier zu kontrollieren, der bereits vielsagend über dem Dach zu kreisen scheint.