Häufig steht nach der Ausbildung oder dem Studium eine Frage an: Selbstständige Tätigkeit oder feste Anstellung? Beides hat natürlich Vor- und Nachteile, die gut überdacht werden sollte, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Übrigens haben den Traum der Selbstständigkeit bzw. eine selbstständige Tätigkeit auszuführen nicht nur Berufsabsolventen. Jeder dritte Angestellte hat laut einer Studie aus dem Jahr 2011 mindestens einmal darüber nachgedacht, eine selbstständige Tätigkeit aufzunehmen. Dabei sind die Hoffnungen immer gleich: Finanzielle Unabhängigkeit, Chef sein, das Sagen haben, freie Zeiteinteilung und eine bessere Work-Life-Balance. Eine selbstständige Tätigkeit – sind das alles Hoffnungen, die Wirklichkeit werden können?
Gerade in den ersten beiden Jahren nach einer Existenzgründung steht so viel Arbeit an, dass hier kaum noch Zeit für das Privatleben bleibt, und somit leidet auch die Work-Life-Balance enorm. Eine selbstständige Tätigkeit bedeutet auch, dass die Verantwortung gewaltig wächst: So steht der Selbstständige für das finanzielle Wohl des Unternehmens gerade. Ein Großteil des Kapitals muss für die Steuer zurückgehalten werden, was vor allem in der Anfangszeit sehr schwierig ist, da in der Regel noch Kredite getilgt werden müssen.
Aber auch in einem Angestelltenverhältnis ist man einer gewissen wirtschaftlichen Unsicherheit ausgeliefert. So sind befristete Arbeitsverträge längst keine Ausnahme mehr, sondern gängige Praxis. Oftmals hangeln sich gerade junge Menschen von befristetem zu befristetem Arbeitsvertrag. Hinzu kommt, dass man natürlich auch gekündigt werden kann. Meist aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Darüber hinaus beschweren sich viele Angestellte darüber, dass sie ihr kreatives Potential nicht ausleben können. Eine selbstständige Tätigkeit erhält hier natürlich wieder einen Vorteil.
Angestellte beklagen häufig, dass sie sich eingemauert fühlen. Das heißt, sie haben vielleicht das Gefühl, dass sie in einer Sackgasse stecken oder vielleicht sind sie auch lange nicht mehr befördert worden. Vor allem ältere Arbeitnehmer sind hiervon betroffen. So kann manchmal die selbstständige Tätigkeit der einzige Ausweg sein.