Keine festen Arbeitszeiten und der eigene Chef und ein gutes Einkommen – bei den Selbstständigen ein Traum. Lange Zeit klang dies verlockend. In den Jahren 2000 bis 2011 stieg die Zahl der Selbstständigen laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung – kurz DIW – auf etwa 2,6 Millionen an. Allerdings zeigte die Studie auch, dass die Selbstständigen sich als Alleinunternehmer selbstständig machten, und zwar ohne Angestellte. Ein Hauptgrund für den Anstieg dieser Zahl sah man in der Förderung durch die Agentur für Arbeit. Mit dem Gründungszuschuss hätten die Arbeitsagenturen für einen starken Anstieg der Alleinunternehmer gesorgt.
Laut der Studie spielen aber auch Veränderungen am Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle. So würden immer mehr Arbeiten von Betrieben und Unternehmen ausgelagert und bei den Selbstständigen abgegeben. Von der Politik wird dies geteilt gesehen. So sehen die einen dies als Modernisierung und die anderen als Segmentierung des Arbeitsmarktes.
Nach der DIW-Berechnung liegt der Durchschnittsverdienst der selbstständigen Alleinunternehmer bei etwa 12,70 Euro und somit unter dem eines Arbeitnehmers. Bei vielen Selbstständigen ist es so, dass diese noch nicht einmal genug verdienen, um ihre Existenz entsprechend abzusichern. Im Jahr 2012 zeigte eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung – kurz IAB –, dass etwa 12,5 Prozent der selbstständigen Alleinunternehmer unter die Armutsgrenze von monatlich 925 Euro fallen. Ebenso zeigen auch die aktuellen Berechnungen des DIW, dass zehn Prozent der Alleinunternehmer im Schnitt lediglich 800 Euro brutto im Monat verdienen. Diese Alleinunternehmer werden von der Bundesagentur für Arbeit unterstützt. Etwa 127.000 Alleinunternehmer beziehen Zuschüsse in Form von Hartz IV.